Hätte uns am Anfang unserer Beziehung jemand gesagt, dass wir mal Papa und Dad und damit ein homosexuelles Elternpaar sein werden, hätten wir das natürlich für möglich gehalten. Aber es war doch eher eine Vorstellung, der wir kein großes Bild zuschreiben konnten. 

Wir haben uns vor der Geburt unserer Tochter wenig Gedanken darüber gemacht, wie sich das auf unsere Beziehung auswirken würde. Wie sie sich entwickeln und auch verändern würde. Das sollte man aber auf dem Schirm haben und sich dessen bewusst sein, bevor das Elterndasein beginnt.

Denn auf einmal hat man weniger selbstbestimmte Zeit. Und weniger Zeit für den Partner und die Beziehung. Man fühlt sich vielleicht sogar weniger von seinem Partner beachtet und muss mit dieser neuen Situation erst zurechtkommen. Außerdem müssen sich beide an die neue Rolle als Elternteil gewöhnen, was sich bei beiden unterschiedlich intensiv und schnell gestalten kann.

Es gibt außerdem ganz neues Konfliktpotential: Die Erziehung des Kindes. Man ist nicht mehr zu zweit und kann sich komplett auf sich selbst und den Partner konzentrieren. Ab jetzt seid ihr Sorgeberechtigte. 

Ihr seht also: Viele neue, spannende und herausfordernde, aber vielleicht auch beängstigende Dinge kommen auf euch zu, wenn ihr euch für ein Kind entscheidet. Wie geht man mit der Situation um, dass man eben nicht mehr alleine die wichtigste Rolle im Leben des Partners spielt?

Kommunikation ist die Antwort. Sprecht es an, wenn ihr das Gefühl bekommt, eure Beziehung entwickelt sich in eine seltsame Richtung. Je früher, desto besser. Viele Beziehungen scheitern daran, dass beide Elternteile sämtliche Probleme in sich hineinfressen und sich in der Masse dann nicht mehr lösen lassen.

Wir sind generell Freunde der offenen Kommunikation. Denn wenn man mit seinem Partner nicht offen und direkt sprechen kann, mit wem dann?